Im Krieg

Anhand der hinterlassenen Papiere kann der militärische Werdegang meines Urgroßvaters recht genau nachvollzogen werden.

Mein Urgroßvater Heinrich Weimer wurde am 7. August 1914 zum Militärdienst eingezogen. Eingezogen wurde er als Ersatzreservist in das Rekrutendepot des Landwehr-Infanterie-Regiments Nr.80 (LdwInfReg Nr.80) (Füsilier-Regiment von Gersdorff (1. Kurhessisches) Nr.80) in die Wiesbadener Gersdorff Kaserne (heute Europaviertel).

Im Oktober 1914 wurde er ins Feld abkommandiert, zuerst zum 4. Unter-Elsässisches Infanterie-Regiment Nr.143 und kurz danach zum Infanterie-Regiment Nr.136 (4. Lothringisches Infanterie-Regiment).

Am 31. Oktober wurde er bei Ypern (Belgien) durch einen Granatsplitter am Kopf verwundet und kam ins Königliche Reserve-Lazarett zurück nach Biebrich (heute Altenheim in der Breslauer Strasse). Nach seiner Genesung wurde er wieder zum Landwehr-Infanterie-Regiment Nr.80 kommandiert.

Im Januar 1915 erfolgte wieder seine Abkommandierung ins Feld nach Frankreich, diesmal zur 6. Kompanie des Infanterie-Regiment Kaiser Wilhelm (2. Großherzoglich Hessisches) Nr.116 (16. Infantriedivision, III. Armee). Wenig später wurde er zur 4. Kompanie versetzt. In dieser Einheit sollte er für die Dauer des Fronteinsatzes bleiben.

Erst im Januar 1918 wurde er wieder zum Landwehr-Infanterie-Regiment Nr.80 (LdwInfReg Nr.80) zurückversetzt. Da seit Ende 1917 von meinem Urgroßvater keine Feldpost mehr existiert, liegt die Vermutung nahe, dass mit der Versetzung zum Landwehr-Infanterie-Regiment Nr.80 auch eine Versetzung zurück nach Wiesbaden erfolgte. Erst mit dem Ende des 1.Weltkriegs wurde Heinrich Weimer aus dem Militärdienst entlassen.